Gesundheit

Dunkelheit ist notwendig für einen gesunden Schlaf.

© Pixabay

Auswirkungen von Licht auf die Gesundheit

Nichts ist so verlässlich in der Natur wie der stetige Wechsel von Tag und Nacht. Dafür ist die Rotation der Erde um sich selbst verantwortlich. Das Licht von Sonne und Mond als äußerer Taktgeber, bestimmt die Aktivitäts- und Ruhephasen aller Lebewesen. Dieser natürliche Biorhythmus lässt sich kaum verstellen und selbst der Tagesablauf von Einzellern wird vom Takt „innerer Uhren“ bestimmt. Der Mensch ist von Natur aus ein tagaktives Wesen, während die Nacht der Regeneration des Körpers und des Geistes vorbehalten ist. Das Immunsystem wird in der Nacht stabilisiert, Wundheilungsprozesse finden statt, Zellen erneuert, Proteine aufgebaut, Nervenzellen verknüpft und das Gehirn entrümpelt, sortiert und verarbeitet die über Tag gesammelten Informationen. Im Wechsel von Tag und Nacht steigt und sinkt die Körpertemperatur, verändern sich die Hormonspiegel im Blut oder auch die Empfindlichkeit der Nerven. Der Biorhythmus wird in Abhängigkeit des Lichts von bestimmten Hormonen, v.a. Melatonin, gesteuert. Weitere wichtige Effekte des Hormons liegen in seiner Wirkung als Antioxidans. Die Melatoninausschüttung erfolgt, sobald die Dunkelheit einsetzt. Eine hohe Konzentration des Schlafhormons signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, müde zu werden und einzuschlafen. Sobald es hell wird signalisieren die Moleküle im Auge des Zwischenhirns, dass der Tag anbricht und die Ausschüttung von Melatonin wird eingestellt.

Melatoninproduktion im Wechsel von Tag und Nacht

© Pixabay

Immer mehr Menschen leben entgegengesetzt ihrem natürlichen Biorhythmus indem sie ihre Aktivitäten zunehmend in die Nacht verlagern. Die künstliche Beleuchtung in Innen- und Außenbereichen macht dies möglich. Insbesondere für die „Nachteulen“, hat der Körper kein klares Signal, was Tag und was Nacht ist. Die Lichtexposition am Abend, dazu zählt auch die Nutzung von elektronischen Geräten mit Displaybeleuchtung mit blauen Wellenlängen wie Handy, Tablet und Laptop, unterdrückt die Melatoninausschüttung und die innere Uhr unseres Körpers stellt sich zurück und hält uns folglich wach. Konzentrationsschwierigkeiten während der Arbeit am Tag und unruhiger oder fehlender Schlaf in der Nacht sind vorprogrammiert. Permanenter Schlafmangel oder-störungen wiederum führen zu Erschöpfungszuständen und Krankheiten.

"Licht bei Nacht ist vollkommen unnatürlich, dem Menschen ursächlich fremd und deshalb eine starke Belastung", sagt Steven Lockley von der Harvard Medical School, "unser Gehirn glaubt dann, es sei Tag, weil es im Laufe seiner Evolution nie mit hellem Licht in der Nacht konfrontiert war" (Zeit online).

 

Weiterführende Infomationen zum Thema: